Der E-Commerce boomt! Bereits vor der Pandemie gab es eine klare Tendenz zum Online-Handel, denn die Umsätze zum jährlich um eine Millionen Euro gewachsen. Wer heute noch mit dem E-Commerce beginnt, macht aber nichts falsch. Der Markt ist groß genug und noch immer gibt es Nischen, welche kaum besetzt worden sind.
Wenn du dein Online-Business aufbauen möchtest, dann stehst du vor einer großen Entscheidung: Sollte ein eigener Onlineshop aufgebaut werden oder sollte sich an Amazon bereichert werden? Beides hat Vorteile und Nachteile, jedoch kann aber auch die Kombination aus beidem sehr nützlich sein.
Eigener Onlineshop vs. Amazon – Das Budget ist entscheidend
Weder ein eigener Onlineshop noch Amazon kann kostenlos umgesetzt werden, für beides ist ein Budget erforderlich und beide Varianten haben Vorteile und Nachteile. Die Kosten für ein Amazon Verkäuferkonto sind aber selbstverständlich wesentlich geringer als für die Erstellung eines Onlineshops.
Ein Shopsystem kann aber auch relativ günstig betrieben werden, dafür kann auf eine Cloud-Lösung wie Shopify oder auf die Open-Source-Option von Shopware zurückgegriffen werden. Der Nachteil ist aber, dass alle Produktseiten selbstständig eingerichtet werden müssen, mit eigenen Produktbeschreibungen und unter Umständen auch eigenen Bildern.
Zusätzlich müssen Landingpages erstellt werden, dies geht mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand einher, denn Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) erledigt sich nicht von selbst. Je nachdem um welche Produkte es sich handelt, muss mit Kosten im fünfstelligen Bereich gerechnet werden.
Zu beachten gibt es auch noch die Transaktionskosten, welche bei Cloud-Lösungen Standard sind, hierfür wird meistens prozentual vom Netto-Umsatz gerechnet.
Amazon fordert Provision und Gebühren
Bei Amazon sieht es ähnlich aus, hier fallen zuerst monatliche Gebühren in Höhe von 39 Euro an, später aber auch Provisionen je verkauftes Produkt, wobei die Spanne zwischen 7 und 20 Prozent liegt. Hierbei gibt es auch keine Kostensicherheit, denn Amazon kann jederzeit die Kosten erhöhen.
Allerdings wird vom organischen Wachstum der Plattform profitiert, der Aufwand im Vergleich zu einer eigenen Lösung ist sehr gering. Ab dem 1. Tag kann bereits gestartet werden und durch zusätzliche Werbebuchungen, können weitere Verkäufe generiert werden. Für einen schnellen Erfolg spricht somit die Lösung über Amazon.
Was tun, wenn Amazon plötzlich das Verkäuferkonto sperrt?
Wenn das Verkäuferkonto gesperrt wird, dann kann das einige Ursachen haben. Das ist ein Szenario, welches jeder Amazon-Verkäufer verhindern will, denn mit dem gesperrten Konto ist der Händler von der ein auf die andere Minute handlungsunfähig. Neuerdings haben sich hieraus aber Dienstleister etabliert, welche durch einen Amazon Massnahmeplan helfen möchten.
Durch ein Amazon Plan to Action konnte ein Dienstleister 400 Konten in den letzten 365 Tagen reaktivieren. Die Berater unterstützen darin, dass richtig Einspruch eingelegt wird. Ein Verkäufer kann dies auch tun, aber es gibt unzählige Faktoren zu berücksichtigen. Die Wortwahl spielt eine weitere sehr große Rolle.
Neuer Trend? Online Arbitrage auf Amazon könnte nächsten Boom verursachen
Im Sport ist es normal, dass ein Coach gebucht wird, denn er zeigt die perfekte Ausführung einer Schlagtechnik oder kann die körperliche und geistige Fitness auf ein neues Level bewegen. Im Geschäftswesen ist es dagegen aber eine Ausnahme, aber ein Online Arbitrage Coaching zu buchen, ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll.
Beim Online Arbitrage handelt es sich um ein Geschäftsmodell, indem Waren aus dem Einzelhandel wiederverkauft werden. In den USA und in England ist dies ein sehr verbreitetes Konzept, in Deutschland hingegen gibt es im Vergleich noch sehr wenige Händler. Hierzulande ist das Dropshipping aktuell sehr gefragt.
Der Vorteil hierbei ist, dass nur wenig Startkapital notwendig ist und im Vergleich zu diversen Amazon FBA Modellen hat dies ein geringeres Risiko, da kein Private Label gefertigt wird und sich somit auch keine direkte Produkthaftung ergibt. Die Abnahme von großen Mengen fällt ebenfalls weg.
Wann ist ein Onlineshop von Vorteil?
Wenn es bereits eine Zielgruppe gibt aus Social Media oder ein einmaliges und hochpreisiges Produkt verkauft werden soll, dann ist ein eigener Onlineshop von Vorteil. Mit dem eigenen Shop kann sich ein eigenes Markenimage aufgebaut werden und so auch eine Kundenbindung aufgebaut werden.
Der Shop mitsamt allen Unterseiten und Produktseiten kann so gestaltet werden, wie es für richtig gehalten wird. Für diese Schritte ist aber entsprechende Expertise und ein Investment in eine Agentur notwendig. So kann die Vermarktung des eigenen Webshops erfolgen. Langfristig ist dies eine sehr gute Möglichkeit.
Den Onlineshop mit Marketplaces verbinden
Der Käuferkreis ist überschaubar, somit können weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Reichweite kontinuierlich zu steigern. Bei Shopware gibt es dafür einige Plugins, welche das eigene Sortiment automatisch auch auf eBay und Amazon übertragen.
Speziell für Amazon gibt es den „Amazon Marketplace Connector“ für 799 Euro. Die Bestellungen werden automatisch in das eigene Shopsystem übertragen und somit bleibt die Übersicht gewährleistet.
Übersicht: Onlineshop oder Amazon?
Dies waren einige Informationen, damit es für jeden einfacher ist, haben wir die Vorteile und Nachteile von einem eigenen Onlineshop und Amazon zusammengefasst.
Startkapital
- Anlegen von einem Amazon-Verkäuferkonto ist für wenig Geld möglich, zugleich wird vom großen Ökosystem der Plattform profitiert.
- Bei einem eigenen Onlineshop sollte mit mindestens 7.500 Euro gerechnet werden, da Bilder, Texte und Marketingmaßnahmen erfolgen müssen.
Laufende Verbindlichkeiten
- Amazon hat neben eine monatliche Gebühr von 39 Euro auch eine Verkaufsgebühr (Provision) zwischen 7 und 20 Prozent, dies richtet sich nach der Produktkategorie.
- Laufende Verbindlichkeiten im eigenen Inlineshop stellen sich durch Kundenservice, Marketing, Warenwirtschaft, technische Weiterentwicklung, Verpackung, Versand und Rechtssicherheit zzgl. den Kosten für das Hosting oder Cloud-Lösung.
Marketing / Sichtbarkeit
- Amazon ist die weltweit größte Produkt-Suchmaschine mit einem stets wachsenden und loyalen Kundenstamm. Wer Sichtbarkeit will, muss hier gelistet sein.
- Die Sichtbarkeit für einen Onlineshop ergibt sich durch Werbung, Social Media und organische Suchergebnisse – das kostet Zeit und Geld.
Markenaufbau / Kundenbindung
- Markenaufbau ist bei Amazon kaum möglich, denn die Loyalität des Kunden gilt Amazon und nicht der eigenen Marke.
- Mit einem eigenen Onlineshop ist Kundenbindung und Markenaufbau kein Problem, dafür muss aber jeden Tag 100% gegeben werden was Service und Versand betrifft.
Gestaltung
- Amazon gibt keine Möglichkeiten für die Gestaltung, es gibt klare Strukturen, welche sich untergeordnet werden muss.
- Der eigene Onlineshop kann so gestaltet werden, wie es einem danach ist. Zusätzliche Funktionen und ähnliches können jederzeit integriert werden.
Fazit
Der E-Commerce wird weiterwachsen und sicherlich ist es eine gute Option, wenn sowohl ein eigener Onlineshop aufgebaut wird als auch ein starkes Verkäuferprofil auf Amazon gestartet wird. Es bleibt zu beachten, dass über eine Million Käufer bei Amazon täglich zuschlagen, die Generierung von Traffic entfällt hierbei gänzlich, dafür sorgt die Plattform.
Eine Antwort
Sehr ausführlicher Artikel, danke! Ich bin so vorgegangen: Erst mit Amazon gestartet, dann habe ich ein Shopware Shop aufgebaut (hierfür nochmal danke für eure Unterstützung ;)) und dann habe ich den Shop wiederum mit Amazon verbunden und daraufhin auch mit eBay und Real. Ist eine sehr gute Kombination, ist aber nicht für jede Branche gut